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54-Jähriger kracht in Hauswand - so erlebten die Bewohner den Unfall in Halver-Oeckinghausen
Halver - [Update 20.12 Uhr] - An diese Schrecksekunde wird sich Erika Liedkte wohl noch lange erinnern: Sie saß am Tisch, als mit einem heftigen Knall ein Pkw zunächst Betonteile in der Einfahrt aus der Verankerung riss, dann auf die Seite kippte und mit dem Dach an die Fassade des Hauses in Halver-Oeckinghausen stieß.
Ihre Schwester Helga Schuster, die mit ihrem Mann Hans-Jürgen im gleichen Haus lebt, hat den Aufprall noch direkter erlebt, denn sie hielt sich in dem Moment in der Küche auf, an deren Fenster das Unfallwrack zum Stehen kam.
Wie es überhaupt dazu kommen konnte, ist derzeit völlig unklar.
Fakt ist: Der 54 Jahre alte Unfallverursacher kam mit seinem Opel Astra nach rechts von der Bundesstraße 229 ab. Selbst die Zeugenaussage des hinter ihm fahrenden Ersthelfer konnte noch kein Licht ins Dunkel bringen. Diesen 20 Jahre alten jungen Mann, wie das Unfallopfer ebenfalls aus Halver stammend, hat die Polizei aber wegen seines couragierten Einsatzes an der Unfallstelle ausdrücklich gelobt.
Eine Erklärung für das fatale Fahrmanöver hatte er jedoch auch nicht. Die Straße war schnurgerade, das Wetter sonnig und nicht viel los auf der Straße: In diesem Kontext ermittelt die Polizei nun in alle Richtungen. Zu hohe Geschwindigkeit oder technische Fahrfehler scheiden wohl aus. Unachtsamkeit, gesundheitliche Probleme oder ein Defekt am Auto sind da eher denkbar.
Wobei es für Letzteren derzeit keinen konkreten Hinweis gibt, aber auch dies wird noch überprüft. Der Unfallfahrer selbst ist derzeit noch nicht ansprechbar. Angesichts des Schadensbildes kann man vielleicht noch Glück im Unglück sprechen, dennoch erlitt er eine Oberschenkelfraktur, ein Polytrauma und einen Schock.
Der Notarzt forderte einen Rettungshubschrauber an, der auf der nahegelegenen Kreuzung zur Hälverstraße landete und den Schwerverletzten in eine Dortmunder Spezialklinik flog. Der Unfall ereignete sich um 15.25 Uhr, mitten im Berufsverkehr und zog ein entsprechendes Chaos nach sich. Die Autos und Lkw stauten sich in alle Richtung. Die B229 war in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt, konnte aber gegen 17 Uhr wieder freigegeben werden.
Den Schaden bezifferte die Polizei vorsichtig auf etwa 10.000 Euro. Das dicke Ende könnte für die Hausbesitzer nämlich noch kommen: Die Kollision mit der Fassade, kleinere Schäden am Putz und eine verbogene Fensterbank. Dazu kommen aber Betonteile, die aus der Verankerung gerissen wurden sowie Betriebsstoffe des Autos, die möglicherweise ins Erdreich gelangt sein.
Aber das wird alles geprüft, wenn der erste Schreck verdaut ist.
von Markus Klümper