Come-on.de :Kaum Resonanz bei der Bürgerversammlung im Halveraner Rathaus
"Optimalen Standort gefunden": Neue Rettungswache wird an der B229 im MK gebaut
Am Donnerstag fand eine Bürgerversammlung statt. Anlass war der Bau der neuen Rettungswache in Oeckinghausen an der B229.
Halver - „Wir sind der Auffassung, dass wir mit diesem Standort an der B229 den optimalen Standort gefunden haben“, sagte Bürgermeister Michael Brosch am Donnerstag bei der Bürgerversammlung im Rathaus.
Insgesamt neun Personen saßen am großen Tisch im Ratssaal an diesem Abend. Eine große Bürgerbeteiligung blieb aus. Viel anzumerken gab es von den anwesenden Personen vorwiegend aus Verwaltung und Politik ebenfalls nicht.
Auf den neuesten Stand gebracht
Peter Kaczor vom Fachbereich Bauen und Wohnen brachte die Anwesenden auf den neuesten Stand. War der Weg zu einer verkehrsgünstig gelegenen Basis für den Rettungsdienst zunächst unklar, hat sich nach einem Gespräch mit Straßen.NRW vor rund zwei Wochen eine zufriedenstellende Lösung ergeben.
Ein Kreisverkehr an der Kreuzung in Oeckinghausen soll kommen – und das schon bald. Für die geplante Rettungswache an der Kreuzung begünstigt das die Anbindung enorm.
Auf dem ersten Entwurf eines Bebauungsplans sind der Ort, an dem die Rettungswache gebaut werden soll und die Verkehrsanbindung grob eingezeichnet. Die genaue Erschließung werde noch berechnet, sagte Peter Kaczor. Dabei spielten auch die Verkehrsanbindung und die Bushaltestellen eine Rolle.
Einige Gutachten stehen noch aus
Auch ein Artenschutzgutachten ist bereits erstellt worden. Ergeben hat das, dass es sich bei der Fläche um „keinen potenziellen Lebensraum geschützter Arten“ handelt. Weitere Gutachten aus dem Umweltbereich sowie zum Emissionsschutz stehen noch aus. Anregungen gab es wenige.
Nur Astrid Becker von der SPD nahm die Gelegenheit wahr, Anmerkungen zum Bauvorhaben „Nr. 49 Rettungswache“, wie es im Bebauungsplan steht, vorzunehmen. „Der Brückenschlag auf die andere Straßenseite ist schwierig, denke ich“, sagte sie und bezog sich auf den Standort an der Susannenhöhe.
Vorrangig gehe es aber auch ihr darum, einen Standort zu finden, der die Menschen in Halver und Schalksmühle im Notfall schnellstmöglich erreicht. „Wir können Menschen nachher nicht erklären, dass sie mit einem Herzinfarkt etwas länger warten müssen, weil man sich nicht einigen konnte, welches Grundstück man nimmt.“ Im Großen und Ganzen sei sie froh über die moderne und zeitgemäße Rettungswache, die für die kommenden 30 Jahre erst einmal auf dem neuesten Stand sein wird.
Susannenhöhe als Standort nicht optimal
Beim Standort an der Susannenhöhe waren sich Michael Brosch und Markus Rahrbach, Gebäudemanager des Märkischen Kreises, einig. „Die Susannenhöhe als Standort war denkbar, aber nicht optimal“, sagte Brosch. Rahrbach fügte noch hinzu, der Standort sei aufgrund seiner Hanglage bei schlechten Witterungsverhältnissen nicht unbedenklich.
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Der zeitliche Ablauf sieht wie folgt aus:
- Die aktuelle Änderung des Flächennutzungsplans sowie ein Vorentwurf des Bebauungsplans liegen bis zum 2. März zur öffentlichen Ansicht im Rathaus im Büro von Peter Kaczor aus.
- Im Sommer, genauer gesagt am 22. Juli, muss dann der Rat der Stadt Halver darüber beschließen.
- Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres wird das Baurecht erlangt werden, sagt Markus Rahrbach. Parallel dazu soll die Baugenehmigung angefordert werden.
- Insgesamt 12 bis 15 Monate sind für den Bau veranschlagt, wie Markus Rahrbach vom Regiebereich Gebäudemanagement des Märkischen Kreises sagt.
- Wenn alles nach Plan läuft, wird die neue Rettungswache im ersten Halbjahr des Jahres 2022 stehen.
Die alte Wache ist zu klein. Das war bereits vor zehn Jahren klar. Seitdem ein zusätzlicher Rettungswagen in Halver stationiert ist, fehlt es an Ruheräumen für die zusätzliche Besatzung. Im und am Gebäude an der Susannenhöhe hat eine Bestandsanalyse zudem zahlreiche Gesundheits- und Unfallgefahren ausgemacht.
Der Märkische Kreis hat daher den Neubau vorgeschlagen. Die Politik hat im Juli 2017 zugestimmt. Für den Bau sind 2,83 Millionen Euro veranschlagt; für den Kauf des passenden Grundstücks 170.000 Euro.
Bereits 2017 wurde das Grundstück an der B229 als Standort für den Neubau ins Auge gefasst. Allerdings handelt es sich um eine landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Änderung des Flächennutzungsplans reichte laut der Bezirksregierung Arnsberg allerdings nicht aus, weil zunächst der Landesentwicklungsplan (LEP) geändert werden musste. Dieses Verfahren zog sich lange hin.